Quelle: Amtsblatt, 8.6.2016, S. 1



und vom Stadtrat beschlossen. Dreh- und Angelpunkt sollten danach an den Eckpunkten Hochhäuser  sein, die den Platz in der Fläche eingrenzen und ihn in der Höhe herausheben, egal, um wie viel Geschosse auch immer.

 

Nun plötzlich lesen wir vom beschlossenen Hotelbau der HWG, der MZ sei  Dank dafür. Das sei schon genehmigt und weniger als 10 Geschosse hoch, um nach § 34 Baugesetzbuch einfach und schnell verfahren zu

Riebeckplatz Hotel HWG Version

 

 

 

Wertschätzung der Bürgerbeteiligung in Halle , Anspruch und Wirklichkeit

 

 

 

Bedeutendere Kongresse machen immer wieder einen Bogen um Halle, weil hier sowohl Tagungsstätten für mehr als 1500 Teilnehmer als auch darauf ausgerichtete Hotels fehlen. Im Rathaus weiß man das. Die Stadt will das Bettenproblem jetzt mit einer B&B - Pension neben der Händelhalle und einer 3+ Herberge in Sichtweite zum Hbf am Riebeckplatz angehen, naja!. Der Riebeck-Platz jedenfalls verdient seine Funktionsbezeichnung heute  nicht. Er ist eine lang gestreckte, großflächige Verkehrsanlage, die die Stadt vom eigenen Hniemand zu weiterem Engagement, sondern  lässt vielmehr am Sinn dessen zweifeln. Schade um die so lautstark beschworene Kultur der  Bürgerbeteiligung.

 

 bf trennt. Andere Funktionen werden nicht bedient, es ist städtebaulich eine trostlose Wüste und das  am Eingang zur Stadt. Um das zu ändern wurden die Bürger um Vorschläge gebeten, schließlich wurde ein Leitbild für eine künftige Gestaltung formulier

kt ins Land für Halle und sie symbolisierten ein   g e m e i n s a m e s  Tor für die Einfahrt nach Neu-  önnen. Nanu ? Verstößt damit die Stadt nicht selbst gegen ihr eigenes Leitbild  und den Aufruf zur Bürgerbeteiligung? Wäre da nicht beides  von Anfang an keinen Pfifferling  wert gewesen. Sollte man  da nicht auf eigenwillige Gedanken kommen? Durften die Chinesen jetzt vielleicht schon deshalb kein seriöser Partner sein, weil die HWG längst einen Freibrief zum eigenmächtigen Loslegen von der Stadt erhalten hatte? Und sollte darin gar die Fortsetzung des einst praktizierten Handhabung zu erkennen  sein, die ehemaligen Hochhäuser  (mit Fördermitteln) eher abzureißen, als sie einem kaufbereiten Investor zu überlassen und uns zu erhalten? Wettbewerb wird bei uns als  d i e  Triebfeder zur Entwicklung der Gesellschaft angesehen. Will man sich in Halle statt dessen so  einfacher leichthin einer unbequemen  Konkurrenz der HWG entledigen? Auch wenn es mancher nie begriffen hat. Die Hochhäuser bedeuteten Leben am Platz, sie warben weiter ins Land für Halle u n d  den Zugang zur Altstadt. Ein anderes, aber ähnlich wichtiges Beispiel gilt es auch heute zu schaffen. Wenn es in Halle eine Stelle gibt, an der nicht Anpassen (in vielleicht noch geringerer Höhe als die unspektakulären 8-Geschosser), sondern das Setzen von Akzenten angesagt ist, dann doch wohl hier am Eingang zur Stadt. Wie denn sonst soll hier ein repräsentativer , lebendiger Raum entstehen?

 

Man kann zu dem beschlossenen Leitbild stehen, wie man will. Wir Bürger hatten uns damit arrangiert, glaubten wir uns doch mit unseren Beiträgen mancherorts wieder zu finden. Das Herangehen der Stadt im Stil: „Wir machen sowieso, was wir wollen,“ hat mit einem vertrauensvollen Miteinander absolut nichts gemein. Es motiviert jedenfalls

 

Reiner Halle

 

Riebeckplatz

Umgestaltung Riebeckplatz – bald, nicht irgendwann oder nie!

 

 

 

Seit dem Januar  wird in den Medien viel über das Interesse einer Chinesischen Investmentgesellschaft an einer Bebauung des Riebeckplatzes berichtet. Ein wenig überraschend hören und lesen sich die Meldungen schon. Zumal wir als Hallenser nicht gerade von Aktivitäten an diesem Brennpunkt verwöhnt worden sind, abgesehen von Maßnahmen für den Verkehr. Dass wir jetzt ausgerechnet mit Chinesen zu einem Ende der Trostlosigkeit kommen sollten, bereitet dem einen oder anderen sofort Unbehagen. Das unterschiedliche Echo aus Teilen des Stadtrats und  aus der Sicht des OB in den Medien spiegelt diese Empfindungen wider. Die einen sind der Trostlosigkeit am Eingangstor der Stadt  überdrüssig, dem OB scheint Zurückhaltung vor Risiken das einzige Gebot. Es werden   Gefahren beklagt, die sich durch den Verkauf der Flächen durch und anschließend für die Stadt in diesem Fall gegenüber  nicht oder nicht  seriös genug erscheinende Partner ergeben könnten. Manche halten den Verkauf von „Filetstücken“ überhaupt für unverantwortlich.

 

Also Bedenken darf jeder haben. Ich bin auch nicht frei davon, jedenfalls  hier und in diesem Fall. Aber grundsätzlich?

 

Wollen wir uns überhaupt jeder Aktivität vor lauter Bedenken verschließen? Dann bliebe alles beim Alten. Da gibt es endlich einen OB, der nicht nur abreißen sondern, sondern sich um eine Platzneugestaltung kümmern will. Positiv! Auch dass nach Diskussion ein Leitbild aufgestellt und sogar vom Stadtrat beschlossen wurde. Wieder Positiv. Aber nun muss das auch Bestand haben,  nicht aufgeweicht werden und als Grundlage nicht nur fürs Album, sondern  für Aktivitäten dienen, „zeitnah“, wie man so schön sagt.

 

Und am besten natürlich zusammen  mit  Großinvestoren, weil aus eigener Kraft, aus eigener Finanzierung der Stadt ehrlich kaum ein in sich stimmiger städtebaulicher Raum geschaffen werden kann. Gerade um den aber geht es hier in dieser heute trostlosen Verkehrswüste. Eine Stadt ohne Mut zu Visionen und zum Handeln wäre nicht imstande, Zukunft zu gestalten. Untätig  bliebe die Stadt hier ewig Besitzer der Grundstücke und  wir alle würden weiter die erbärmliche Situation beklagen, uns aber anspruchsvollen  Lösungen verschließen. Und das Ansehen, der für den ersten Eindruck so bedeutsame Stadteingang blieben auf der Strecke.

 

Der Riebeckplatz dient heute nahezu ausschließlich dem Verkehr. Zu einem Städtischen Erlebnisraum wird er erst dann, wenn die Menschen damit Ziele verbinden. Wenn sie  dort wohnen, arbeiten, einkaufen, ausspannen, verweilen. Kurz, wenn sie Teil des Platzes werden, ihn erleben  k ö n n e n  und  w o l l e n  und nicht nur zum Umsteigen „und schnell wieder weg“  nutzen  m ü s s e n. Diese Rolle hat er nach all seinen Umgestaltungen nie erreicht. Schlimmer, zwischenzeitlich vorhandene, ausbaubare   und anpassungsfähige  Ansätze sind mit dem fahrlässigen Abriss seiner ehemaligen, ihn betonenden Korsettstangen, zunichte gemacht worden. Gemeint sind die in Deutschland einmalig  in Stahlskelettbauweise erbauten Wohn-Hochhäuser mit variierbaren  Wohnungen, lange ein Erkennungszeichen der Stadt.  Aber das ist Geschichte. Bleiben wir deshalb heute beim Leitbild und versuchen, d a s zielstrebig umzusetzen.  Und vergessen wir nicht schon wieder, um was es dort geht – um einen Platz! Nicht darum, einen jetzigen unvollkommenen, durch einen neuen verbesserten langen Gebäudeschlauch zu ersetzen. Ja, ein Platz muss anschließende Stadtteile einbinden. Er muss sich aber auch abheben, als besonderer Raum erkennbar sein. Dazu gehören eine Eingrenzung in der Fläche  u n d  eine vertikale Gliederung, ein anderer Horizont. Dafür sind Kanten, Grenzen, deutlich höhere Gebäude, Hochhäuser als Halt für den Blick und ein Raumgefühl unumgänglich. So wie das eben das Leitbild ausgedrückt und deshalb Zustimmung erfahren hat. Alles andere hieße, nur einen neuen eintönigen Einheitsbrei von Nord nach Süd entlang ziehen, ein Platz würde das nie!

 

Wir haben einen Vorsatz gefasst, bleiben wir nun auch dabei und prüfen jedes ernst zu nehmende Angebot, aus dem Platz eine „blühende Stadt - Landschaft“ zu machen.

 

Reiner Halle

 

Bilder sprechen für sich . . .

Riebeckplatz mit Hochhaustürmen
Riebeckplatz mit Hochhaustürmen
Riebeckplatz . . . Abriss
Riebeckplatz . . . Abriss